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Teil 1-Vorbereitung auf eine Führungsposition

Aktualisiert: 28. Juni 2018


Seit 2017 bin ich ehrenamtliche Mentorin bei Mentor Me, einem beruflichen Förderprogramm für junge Frauen. Mentor Me`s Mission: „Wir ebnen die Zukunft des Berufseinstiegs von Studentinnen und des beruflichen Aufstiegs und der Neuorientierung von Young Professionals: durch individuelle Beratung, praxisorientiertes Training und ein Netzwerk von Berufstätigen und Arbeitgebern.“


Bei verschiedenen Networking-Events habe ich tolle Ladies kennengelernt und eine Frage immer wieder gehört: Wie kann ich mich auf eine Führungsposition vorbereiten? Eines steht auf jeden Fall fest: Es gibt nicht die eine richtige Antwort. Trotzdem nähern wir uns dem Thema ganz gut, indem wir einmal in jede Richtung schauen. Nach oben, nach unten, nach innen und nach außen. Fangen wir mit dem wichtigsten an:


Der Blick nach Innen


Damit meine ich natürlich Dein „Innen“. Als Führungskraft hast Du idealerweise ein paar Eigenschaften, ohne die es ziemlich haarig werden kann. Es gibt ein paar individuelle Skills, die Du im Zusammenhang mit der Branche, für die Du dich interessierst, herausfinden solltest. So braucht die/der Team ManagerIn einer NGO möglicherweise mehr Empathie, als der/die Chief Finance Officer ohne Personalverantwortung. Das ist natürlich sehr vereinfacht dargestellt, aber Du verstehst, was ich meine.

Es gibt aber auch ein paar Eigenschaften, die für jede Führungspersönlichkeit unumgänglich sind. Hier meine Top 5:


1. Du kannst gut kommunizieren


Hier geht es übrigens nicht nur darum, dass Du Small Talk mit Kunden und Interessenten machen kannst und eine gute Ebene des Austauschs mit Deinem Team und Deinem Vorgesetzten gefunden hast. Es geht natürlich ums Sprechen, Präsentieren und gehört werden, aber vor allem geht es um das Zuhören.

Eine Studie der "Akademie für Führungskräfte“ bestätigt, dass 98,8 % aller Befragten das aktive Zuhören ihres Vorgesetzten für "sehr wichtig“ halten. Du hast es doch auch schon erlebt, wie es ist, wenn man das Gefühl hat, jemand ist nur mit halben Ohr dabei oder schaut während des Gesprächs an Dir vorbei. Es ist kein gutes Gefühl. Du kannst diese Erfahrung allerdings zu 100% umkehren, indem Du den Mitarbeitern, Kollegen, Klienten und Chefs aktiv zuhörst. Das muss erstmal wieder ein bisschen geübt werden und ich schlage vor, Du fängst heute damit an. Bitte auch das Telefon vom Tisch nehmen, denn das ist eine der größten Ablenkungen. Setz Dich mit Deinem Gegenüber hin. Nimm Dich selbst zurück, lass sie/ihn erzählen. Schau die Person an und bleib bei ihr.


2. Du bist selbstreflektiert


Es ist eine Deiner Aufgaben als Führungskraft, andere zu beurteilen. Bevor Du damit anfängst, ist es aber essentiell, erstmal im eigenen Garten zu harken. Es gibt sehr viele verschiedenen Methoden, um das zu tun. Ich stelle Dir hier gerne eine vor: Nimm Dir 30 Minuten Zeit. Mach die Übung am Besten am Ende der Woche. Vielleicht am Freitag, kurz bevor Du das Büro, in den wohlverdienten Feierabend, verlässt. Beginne Deine „Gartenarbeit“ mit einer Meditation. Fang mit 10 Minuten an. Das kannst Du von mal zu mal idealerweise steigern. Ich benutze die Insight Timer App. Mach das wie es Dir gefällt.


Halte einen Stift und Papier bereit. Beantworte nach der Meditation diese Fragen und ja, in diesem Kontext bezieht es sich auf die Arbeit. Du kannst das aber natürlich auch für Dich privat anpassen:


Auf einer Skala von 0-10, wie war meine „overall Performance“ in dieser Woche?


Auf einer Skala von 0-10, wie würde mein Team mich in dieser Woche beurteilen?


Auf einer Skala von 0-10, wie würde mein Chef mich in dieser Woche beurteilen?


Auf einer Skala von 0-10, wie würden meine Kunden mich in dieser Woche beurteilen?


Was ist mir in dieser Woche besonders gut gelungen?


Was werde ich in der nächsten Woche verbessern?


Versuche diese Fragen mit dem frisch meditierten Kopf und Herzen zu beantworten. Mach es nicht zu kompliziert und am Besten schön kurz und knackig. Ziel ist auch hier ein Blick in alle Richtungen. Du wirst selten von allen eine 10 bekommen. Nicht mal eine 9. Und das ist auch ok. Du bist nicht perfekt. Niemand ist es. Diese eigene Einschätzung Deiner Leistung wird Dir aber helfen, nichts aus dem Auge zu verlieren. Sagen wir, Du gibst Dir selbst eine 5 bei der Einschätzung, was Dein Chef sagen würde. Das ist weder besonders herausragend noch besonders schlecht. Ich empfehle Dir, dass dann einfach ein bisschen ruhen zu lassen und gar nicht ewig zu analysieren. Denn automatisch wird eines sowieso passieren: In der nächsten Woche wirst Du mit dem Bewusstsein über die 5, Deinem Vorgesetzten gegenübertreten. Und das reicht schon. Du wirst unterbewusst Dein Verhalten ihr/ihm gegenüber überprüfen. Und damit meine ich nicht, dass Du jetzt konsequenterweise eine 6 anstreben musst. Die Wahrnehmung ist hier der Schlüssel. Versuch die Analyse erstmal wirklich nur bei Dir zu lassen. Du kannst nämlich immer nur Dich und Deine Situation ändern, nicht aber andere. Auch nicht Deinen Chef.


Die letzen beiden Fragen (Was ist mir in dieser Woche besonders gut gelungen? Was werde ich in der nächsten Woche verbessern?) sind Motivationsbooster. Wir sind alle recht gut darin, uns die Dinge vor Augen zu halten, die besonders schlecht gelaufen sind. Hier geht es darum, dass Du Dir ein bisschen selbst auf die Schulter klopfst! Was war dank Dir ein Erfolg in dieser Woche? Was willst Du Dir für nächste Woche vornehmen, damit es noch besser wird? Schreib auch hier nur jeweils einen Satz auf. Immer fein Schritt für Schritt. Sonst wird es zu viel und zu unübersichtlich. Leg Dir Deine Antworten auf den Schreibtisch, so dass Du Montag morgen nochmal schnell drüber schauen kannst und frisch und mit guter Haltung in die Woche starten kannst.


Im nächsten Artikel geht es mit Eigenschaften 3 bis 5 weiter!



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